Portrait Maurice Rieger

Hello, nice to meet you!

Nice Dry! e.V. schafft ein Netzwerk für Menschen aus der Kreativwirtschaft, die sich für ein selbstbestimmtes Leben entschieden haben, und macht deren Engagement sichtbar. Wer steckt dahinter?

Portrait: Caroline Rieger

Der in Worms geborene Wahlhamburger Maurice Rieger ist Kommunikationsdesigner M.A., staatlich anerkannter Erzieher, Musiker, Podcaster, liebender Ehemann, Hundevater, Meditationspraktiker und, last but not least, Gründer und Vorstandsmitglied von Nice Dry! e.V.

Nach seinem Studium an der Hochschule Mannheim arbeitete er in Agenturen und als Freelancer für große und kleine Kund*innen wie Billy Boy, Fritz Kola, Tchibo, Clueso und die Scorpions. Am 22. August 2019 wurde er nüchtern und lebt seitdem alkoholfrei. Nach einem Burnout im Jahr 2022 wagte er einen Neuanfang.

Mit „Nice Dry!“ veranstaltete er 2023 das bedeutendste Sobriety-Meet-Up Deutschlands und gewann für das Branding im Jahr 2024 den DDC-Preis „WAS IST GUT“, Gold beim European Design Award und einen goldenen Nagel beim ADC Award.

Aus dieser Veranstaltung entwickelte sich „Nice Dry! e.V. – Der Verein für Trockenheit und Suchtprävention“ mit dem Ziel, die Welt zu einem besseren, trockeneren Ort zu machen: Dry I am! Der Verein arbeitet an kreativen Ideen, um die Stigmatisierung von Suchterkrankungen abzubauen und das Image der Nüchternheit positiv aufzuladen.

Die Lösung sind niederschwellige, lebensbejahende Veranstaltungen wie das Kunst- und Kulturevent zum „Dry January“, eine alkoholfreie Partyreihe oder Safe-Spaces auf Musikfestivals. Der Verein entwickelt Imagekampagnen, mit denen er Sichtbarkeit für die Sober-Community schafft und den Wunsch nach Zugehörigkeit weckt. Sie produzieren einen eigenen Podcast, in dem Maurice und seine Kollegin Carolin Asmussen (aus dem Mainzer Ladenatelier „Nur Hübsch War Gestern“) zu Identifikationsfiguren werden und gleichzeitig anderen nüchternen Menschen eine Stimme geben.

Nice Dry! e.V. schafft ein Netzwerk für Menschen aus der Kreativwirtschaft, die sich für ein selbstbestimmtes Leben entschieden haben, und macht deren Engagement sichtbar. Die Mitglieder nutzen ihre „Sober Power“, um in Suchtpräventions-Workshops als Vorbilder jungen Menschen vorzuleben, dass ein aufregendes Leben auch nüchtern möglich ist. Sie helfen sich gegenseitig, ihre Nüchternheit als höchstes Gut zu betrachten und selbstbewusst in die Welt zu tragen.

“Ich bin dry, und das finde ich sehr nice.”

Um seine Leidenschaft für Musik und soziale Arbeit zu verbinden, hat Maurice Anfang 2024 das inklusive Musikprojekt „Ottos Apfel“ mit seinem Bandkollegen Joey Maurice, einem Menschen mit Down-Syndrom, gestartet. Unter diesem Namen schreiben die beiden Lieder über die Liebe und das Leben.

Durch einen glücklichen Zufall wurden die beiden Maurices an die LEVIS MUSIC SCHOOL im Millerntor-Stadion des Kult-Fußballvereins FC St. Pauli vermittelt, wo sie seit Juni 2024 wöchentlich proben dürfen. Sie werden dort von ihrem Coach und Mentor Dave Doughman (Swearing at Motorists) unterstützt und bereiten sich unter seiner Anleitung auf die Bühnen der Welt vor.

Ihr erstes großes Projekt war das Schreiben einer Hymne für ihren Herzensverein, den FC St. Pauli. Der Song „1910“ samt Musikvideo – gedreht direkt in den heiligen Hallen des Millerntor-Stadions – erscheint am 19.10. um 19:10 Uhr.

Da Maurice den Wandel und die Weiterentwicklung liebt, bleibt offen, was die Zukunft für ihn bereithält. Eines ist jedoch klar: Seine Nüchternheit ist sein höchstes Gut. Und zukünftig möchte er weiterhin als gutes Vorbild vorangehen und sagen: “Ich bin dry, und das finde ich sehr nice.”

‘Ottos Apfel’

Um seine Leidenschaft für Musik und soziale Arbeit zu verbinden, hat Maurice Anfang 2024 das inklusive Musikprojekt „Ottos Apfel“ mit seinem Bandkollegen Joey Maurice, einem Menschen mit Down-Syndrom, gestartet. Unter diesem Namen schreiben die beiden Lieder über die Liebe und das Leben.