Eine gebratene Wurst hängt über einer brennenden Kerze. Es sieht aus, als ob die Wurst von der Hitze der Flamme leicht gebräunt wird. Im Hintergrund ist eine grüne Wand zu sehen und auf der Oberfläche daneben steht eine Zitronenschale.

Text & Foto: Oliver Schwarzwald

Triathlon

Unfinished BBQ

Nick Kastelein hat jahrelang an der Weltspitze des Triathlons gekämpft – als Trainingspartner von Jan Frodeno und als erfolgreicher Athlet auf der Langdistanz. Heute nutzt er seine Erfahrung, um andere zu inspirieren und zu begleiten. Ein Blick auf einen Athleten, der den Sport nicht nur gelebt, sondern auch neu für sich definiert hat.

Ein Radrennfahrer jubelt, während er ein Banner hält. Der Fahrer trägt Radkleidung und eine Sonnenbrille. Auf dem Banner steht 'Álava diputación foral'. Hintergrund zeigt unscharfe Zuschauer.
Ein junger Läufer in einem ärmellosen, dunklen Sportoutfit mit dem Aufdruck "JUDGE CLUB" läuft am Ufer eines Flusses oder Sees entlang. Im Hintergrund sind verschwommene Bäume und Wasser zu sehen.
Zwei Radfahrer in Sportkleidung, die auf einer Straße fahren. Beide tragen Helme und Sonnenbrillen. Es handelt sich um ein schwarz-weißes Foto.

Nick kennt die Höhen und Tiefen des Triathlonsports wie kaum ein anderer. Der sympathische Australier feierte 2022 mit seinem Sieg beim Ironman Vitoria-Gasteiz ein beeindruckendes Comeback. Nach einem schweren Radsturz Ende 2020, der ihn mit Becken- und Rippenbrüchen ausbremste, kämpfte er sich mühsam zurück an die Spitze. In Vitoria stieg er als Erster aus dem Wasser, verlor zunächst Plätze, bevor er das Rennen mit einer herausragenden Laufleistung für sich entschied. Doch dieser Sieg war nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang.

Triathlon und BBQ: Zwei Leidenschaften, ein Lebensstil

Schon im Alter von 8 Jahren begann Nick mit dem Triathlon Sport. Vielleicht lag es daran, dass sein Vater Präsident des örtlichen Clubs war oder vielleicht auch an den traditionellen Grillfesten die nach dem Rennen stattfinden. Post Race BBQ, klar was sonst in Australien.

Seine Leidenschaft für den Sport wird nur von einer Sache übertroffen: dem Grillen. Schon als Kind, als sein Vater Präsident des örtlichen Triathlon-Clubs war, gehörten die legendären BBQs nach den Wettkämpfen zum Alltag. Und das hat sich bis heute nicht geändert.

In Australien sind elektrische Gratis-Grills in vielen öffent-lichen Parks zu finden. Selbst im Baumarkt wartet Samstags ein günstiges BBQ. Die Erlöse gehen häufig an einen der örtlichen Sportvereine. Ganze zwei Tage grillfrei hatte Nick bei einem dreiwöchigen Besuch in seiner Heimat. Auch als er die Gelegenheit hatte, mit Jan Frodeno, in Kona zu trainieren, wurde intensiv gegrillt, sagt er, Gemüse zwar, aber Hauptsache es schmeckt nach Rauch!

“Von einem gewöhnlichen Feuer bis hin zu einer schwedischen Kerze würde ich Würstchen auf allem braten, was ich finden kann”

Und weil öffentliche Grillplätze in seiner Wahlheimat Girona Mangelware sind, geht Nick gerne campen um ungestört auf offenem Feuer zu kochen.

Glücklicherweise muss man im Frühjahr in Katalonien nicht weit für eine ordentliche Dosis Rauchflavor wandern. Es ist Zeit für Calçots, jedes Restaurant hat sie auf der Karte. Es gibt so-gar eigens Feste dafür. Die großen Lauch-zwiebeln werden über offenem Feuer gegrillt bis sie pechschwarz sind. Serviert werden sie dann traditionell auf roten halbrunden Dachziegeln. Das Innere, nicht verbrannte, wird verzehrt. Dazu gibt es neben würzigen Saucen natürlich auch jeden Menge Fleisch, was einem Aussie Style BBQ sicher sehr nahe kommt.

Dazu ein alkoholfreies Bier! Zwar gehören in Spanien hier und da die Zigarette und das kleine Frühstücksbier noch immer zum guten Ton. Aber glücklicherweise gibt es Anzeichen das sich das Bewusstsein diesbezüglich Auch ändert.

Für Profiathleten wie Nick ist ein alkoholfreier Lifestyle Teil der Jobbeschreibung. Zum einen stört Alkohol massiv die Re-generation, was nach langen Einheiten kontraproduktiv ist. Zudem wirkt es langfristig nicht stimmungsaufhellend sondern im Gegenteil, es begünstigt eindeutig depressive Verstimmungen.

Ein stabiles Mindset ist nicht nur für Athleten entscheidend. Das muss stimmen um sich täglich aufs neue, in den Kampf mit sich selbst zu stürzen. Da haben es die Profiathleten auch nicht leichter als wir. Nick gelingt es sich selbst zu motivieren, das zeigt seine Hartnäckigkeit und sein Siegeswille. Und seine positive Art steckt an. Als er mich, nach unserem letz-ten Telefonat mit den Worten „train hard Oliver“ auf die Radrunde schickte, war klar, es wird die beste seit Monaten. War auch so, auf jeden Fall hat es sich so angefühlt. Ich habe mal nicht auf den Tacho geschaut. Mindset ist alles!

Zwei Männer auf einer Straße; der eine auf einem Rennrad mit Helm und Radbekleidung, der andere neben ihm, hält eine Brille und beobachtet etwas auf einem Gerät. Die Umgebung ist eine ländliche Landschaft mit blauem Himmel und vereinzelten Wolken.
Person auf einem stationären Fahrrad mit Atemmaske in einem Fitnesslabor. Eine andere Person mit Klemmbrett notiert Daten.

Vom Athleten zum Coach in Girona – Nicks zweites Kapitel

Nach Jahren im Profi-Triathlon gibt Nick seine Erfahrung nun als Coach weiter. Sein Ansatz ist wissenschaftlich fundiert, individuell und leistungsorientiert. Mit maßgeschneiderten Trainingsplänen, detaillierten Leistungsanalysen und mentalem Coaching hilft er Athlet:innen dabei, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Seine Programme basieren auf den neuesten Erkenntnissen der Sportwissenschaft – mit der richtigen Balance aus Belastung, Regeneration und langfristiger Entwicklung.

BBQ, Triathlon, Mindset – Nick Kastelein bleibt sich treu.

Hier erfahrt ihr mehr über sei Programm.

Lächelnder Mann mit Bart und kurzem Haar, seitlich sitzend in einem hellen Raum. Unscharfer Hintergrund mit Teilen eines Fahrrads sichtbar.