Muri Passing Clouds - 0,4%

Proxy No.2

Die Firma Muri aus Kopenhagen, gegründet von Murra Paterson und Joakeim Goulidis im Jahr 2020, zählt mit zu den interessantesten Vertretern der Wine-Proxie Produzenten. In dieser neuen Kategorie alkoholfreier (bis 0,5 %) Getränke, sollen Weine, Sekte oder ähnliche alkoholische Getränke nicht imitiert werden, sondern es wird versucht gänzlich neue Geschmacksbilder zu kreieren. Auf der Basis von Kombucha, Kefir oder Kvass wird oft in mehreren Schritten fermentiert und aromatisiert. Bei Passing Clouds kommen, laut Hersteller, Jasmin Tee, Quitten-Kefir sowie Waldmeister- und Geranienkvass zum Einsatz. Hinzukommt kommen unter anderem noch Saft von Stachelbeeren und weiße Johannisbeeren. Herausgekommen ist eine hellgelbe, leicht trübe, fein perlende und komplexe Alternative mit 0,4 %. In der Nase sind neben den typischen leicht säuerlichen Fermentations-Aromen auch sehr frische Quittenaromen mit einem Hang zu süßlicher Birne wahrzunehmen. Deutlich zu schmecken ist dann die grüne, mineralische Säure der Stachelbeere. Sehr interessant der versteckte Waldmeister, den ich erst mit Mandel bzw. Marzipan in Verbindung gebracht habe. Offensichtlich ist dieser Proxie recht vielschichtig. Und es bilden sich von Schluck zu Schluck immer mehr Nuancen aus. Die leichte Süße und ein feiner bitterer Abgang machen Passing Clouds zu einem perfekten Partner, wenn es um ein highlevel Foodpairing geht. Würziger Käse oder gebratener Fisch würden sich hier hervorragend eignen.

Zum Pur trinken, empfinde ich viele der fermentierten Produkte für mich als nicht passend. Zum einen wegen des Alkoholgehalts. 0,4 % erscheinen im Vergleich mit einer vollreifen Banane, die auch einen Alkoholgehalt von 0,6 % erreichen kann, nicht besonders heikel. Aber bei Getränken ist es doch etwas anders. Vollreife Bananen esse ich nicht sehr häufig und schon gar nicht im Doppel oder Dreierpack. Beim Drink kann es schnell mal mehr als ein Glas werden, die Flasche hat 0,7 L. Zudem kann der Alkoholgehalt auch variieren, z. B. wenn das Produkt nachgärt. Also bleibt es bei einem Pairing-Glas zum Essen. Das ist für mich komplett unbedenklich. Außerdem muss ich feststellen, dass ich zu viel Ferment auch nicht gut vertrage. Nach zwei Gläsern pur, ohne Snack, stellt sich öfter mal ein etwas blümerantes Gefühl ein. Vielleicht fehlt mir einfach die Übung im Kombucha Genuss. Mit einem Preis um 20 € empfiehlt sich Passing Clouds auch sowieso eher für ein gutes Essen in geselliger Runde.

Cheers!

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